Trotz aller Debatten um Klimawandel, Luftverschmutzung und Elektromobilität, die Begeisterung an den motorisierten Zweirädern ist in Deutschland immer noch ungebrochen. Dies betrifft nicht nur das Kaufverhalten, sondern den Motorsport ebenso. Der Motorradsport erfreut sich Jahr für Jahr über mehr Zuspruch der Zuschauer, die Rennserien gelten als extrem spannend und spektakulär, hier bekommen die Zuschauer noch Zweikämpfe geboten die es in der Formel 1 oder der DTM zuletzt in den 90er Jahren gab. Eine immer aufwendigere und komplexere Technik hat natürlich auch bei den Motorrädern Einzug erhalten, doch bekommt der Zuschauer nicht allzu viel davon mit. Die Motorsteuerung und die Traktionskontrolle können die Fahrer während der Fahrt verstellen, es hat jedoch keinen negativen Einfluss auf die Spannung der Rennen.
Steigendes Interesse sorgt für steigende Umsätze
Hier hat der Motorradsport einen weiteren großen Vorteil gegenüber den Motorsportklassen der Autos: Die Motorräder, die der Kunde im Handel erwerben kann, sind technisch sehr nahe an den Maschinen des Motorsports. Das mag so manchen Gegner der motorisierten Fortbewegung schockieren, doch für die Fans ist es ein großer Gewinn. Auf diese Weise rücken sie noch näher an den Sport heran. Ein Formel 1 oder Tourenwagen sind technisch und auch preislich in einer völlig anderen Dimension als der Familien-Kombi des durchschnittlichen Fans. Motorräder sind nach wie vor recht erschwinglich geblieben. Die Preise im Zubehörmarkt sind ebenso über die Jahre konstant geblieben, bei vielen Produkten ist es sogar so, dass die Preise eher gesunken statt gestiegen sind. Ein Stiefel für Motorradfahrer ist kaum teurer als ein guter Schuh für den privaten Gebrauch. Der Sport hat sich niemals von seinen Fans abgesetzt, er ist immer nah und verbunden geblieben.
Rennserien für Amateure
Das stetig wachsende Interesse sorgt für neue Möglichkeiten, seiner Leidenschaft nachgehen zu können, dies ist etwas was die Motorräder den Autos ebenso voraus haben. Hier kann mit deutlich schmalerem Budget fast jeder zum Rennfahrer werden. Ein Beispiel ist die IBPM (Internationale Bike Promotion Meisterschaft), eine Rennserie für Hobbypiloten. Hier darf sich jeder eintragen der einen Führerschein und das passende Motorrad sein eigen nennt. Es gibt insgesamt elf unterschiedliche Klassen, unterteilt in Hubraum, Anzahl der Zylinder, 2-Takt oder 4-Takt und Luft- oder Wassergekühlt. Mit BMW Motorrad hat sich auch ein hochkarätiger Sponsor gefunden der mit seinem Namen und seiner Strahlkraft der Serie einen gewissen Status verleiht. Die Serie beginnt im Mai und endet im September, es werden insgesamt an sieben Wochenenden Rennen ausgetragen. Dies ist nur ein Beispiel, wie der Motorrad-Motorsport es schafft für eine feste Bindung mit seinen Fans zu sorgen. Er bleibt volksnah, bezahlbar und spannend zu gleich.
Die Elektromobilität macht auch vor den Zweirädern keinen Halt. Selbst Harley Davidson hat sein erstes Elektro-Motorrad auf den Markt gebracht, wie gut es in der Praxis ist und wie die potenzielle Kundschaft die neuen Gefährte annehmen wird bleibt abzuwarten. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass es ein Interesse an solchen Motorrädern gibt. Der Elektromotor bringt schließlich auch viele Vorteile mit sich und extrem leistungsstark kann er ebenso sein, dies ist dann etwas bei dem die meisten Motorradfahrer sofort hellhörig werden. Die Zukunft sollte also rosig werden.