Wer mit seinem Motorrad gerne die Asphaltstrecken verlässt und auf Feldwegen beziehungsweise im Gelände fährt, der wird sich im Motocross-Sport besonders wohlfühlen.

Die Motorräder unterscheiden sich deutlich von den Bikes, mit denen auf Straßenrennen gefahren wird. Da die Rennen ohnehin auf nichtöffentlichem und abgesperrtem Gelände stattfinden, ist es nicht notwendig, dass die Fahrzeuge der Straßenverkehrsordnung entsprechen. Somit haben sich auch keine Blinker, Beleuchtung, Hupe, Kennzeichenhalter oder Ständer, wodurch die Motorräder viel leichter sind. Je nach Witterung können die Strecken mitunter sehr staubig oder auch sehr schlammig sein.

Nicht unterschätzt werden sollte, wie körperlich anspruchsvoll der Motocross-Sport ist. Die Fahrer müssen ständig höchste Konzentration aufbringen, um ihre Bikes auf Kurs zu halten. Dabei werden auch vielzählige Muskelgruppen beansprucht. Koordination und Motorik werden daher ganz groß geschrieben. Mit der rechten Hand bedient der Fahrer das Gas beziehungsweise die Vorderbremse, mit der linken Hand bedient er die Kupplung. Mit dem rechten Fuß wird die Hinterbremse bedient, mit dem linken Fuß wird geschaltet. Dabei gilt es ständig, das Motorrad mit dem ganzen Körper in Balance zu halten. Auch eine äußerst schnelle Reaktionsfähigkeit des Fahrers ist notwendig, um die optimale Fahrspur auszuwählen und auf Rillen, Spuren, Steine oder andere Bodenbeschaffenheiten richtig eingehen zu können. Wenn man diese Faktoren betrachtet wird klar, dass Motocross zu den anspruchsvollsten und leider oft bei Weitem unterschätzten Sportarten gehört.

Was vielen nicht bekannt ist, das ist, dass Motocross-Rennen nicht nur im freien Gelände gefahren werden, sondern auch in großen Hallen oder Stadien. Diese Disziplin nennt man Supercross. Diese Strecken sind zum Teil noch anspruchsvoller als die Outdoor-Trails. Das kommt daher, dass im Inneren nur ein begrenzter Raum zur Verfügung steht und der oft sehr hügelige Kurs äußerst spektakulär gestellt wird. Die Fahrer machen unzählige Sprünge und kommen kaum zum Durchatmen. Für die Zuschauer sind solche Rennen besonders aufregend, weil es Schlag auf Schlag geht, wenn die Teilnehmer kurz hintereinander ihren wilden Kurs bezwingen.

Eine weitere Form des Motocross ist das Freestyle-Motocross. Wie der Name schon sagt, geht es hier nicht darum, in einer bestimmten Zeit eine vorgegebene Strecke zu bezwingen, sondern darum, dem Publikum besonders waghalsige Sprünge zu präsentieren. Beim Freestyle-Motocross wird mit leicht adaptierten Bikes über Sprungschanzen, auch Kicker genannt, gefahren und in der kurzen Zeit in der Luft werden abenteuerliche Manöver präsentiert, die von Kampfrichtern bewertet werden.